Freitag, 3. Mai 2013

Kunst, Kultur und Krempel


Verborgene Schätze aus Keller, Küche und Kinderzimmer werden in Kisten gepackt, im eigenen Hinterhof auf Tapeziertischen drapiert und anschließend an den Mann bzw. die Frau gebracht. Finden wir nur Ramsch oder doch ein vergessenes Goldstück?

Ein Stand während der Schwabinger Hofflohmärkte im letzten Jahr


Für alle Liebhaber, die auf der Suche nach etwas Besonderem sind, ist es dieses Wochenende endlich wieder soweit: Am Samstag, den 4. Mai finden von 10 Uhr bis 17 Uhr die diesjährigen Schwabinger Hofflohmärkte statt.
Im Prinzip können alle Einwohner des Stadtteils an diesem Projekt, welches im Jahr 2000 von der Nachbarschaft Schwabing ins Leben gerufen worden ist, teilnehmen. Die Leute, die Tür an Tür wohnen, verkaufen Tisch an Tisch. Dadurch entstehen nicht nur neue Kontakte, sondern auch eine öffentliche und zwanglose Kommunikation, die zu einem friedlichen nachbarschaftlichen Leben beitragen soll.

Das Projekt erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit und ist im Laufe der Jahre zu einer echten Kultveranstaltung mutiert. Gerade weil es in München kein so großes Angebot an Flohmärkten gibt - wie beispielsweise in Berlin, Wien oder Frankfurt - sind die Schwabinger Hofflohmärkte ein echtes Highlight für München- und Trödelliebhaber.
Natürlich gibt es den großen Flohmarkt während des Frühlingsfests auf der Theresienwiese, oder die nicht weniger beliebten Varianten in Riem oder am Olympiastadion – doch genau das Netzwerk aus gleichzeitig stattfindenden, kleinen Hinterhofflohmärkten verleiht dem Ganzen eine charmante und persönliche Note. Vielleicht oder gerade deswegen ist das Konzept in Schwabing so erfolgreich aufgegangen.

Nun kann man endlich auch mal hinter die Fassade gucken und die „Schwabinger“ kennenlernen. Wann hat man sonst schon die Möglichkeit, ein Stadtviertel zu erkunden und gleichzeitig in rund 300 Hinterhöfen nach eingestaubten Schätzen, Ramsch und Raritäten zu stöbern? Kein Wunder also, dass andere Stadteile diese Idee schon sehr bald übernommen haben. Egal ob Haidhausen, das Gärtnerplatzviertel oder auch Westend – Hofflohmärkte sind auch hier keine Seltenheit mehr.
Allerdings gibt es auch einen kleinen, unangenehmen Nebenaspekt: Immer mehr normale Händler wollen ebenfalls dieses verlockende Angebot nutzen. Sie versuchen ihre Ware auf öffentlichen Plätzen oder Gehwegen zu verticken, um somit der Standgebühr zu entkommen. Dies ist natürlich strikt verboten und solchen Anbietern sollte auch keine Beachtung geschenkt werden.

Eins ist auf jeden Fall sicher: Wir werden uns diesen Pflichttermin unter keinen Umständen entgehen lassen! Ach ja, bei Dauerregen wird das Event um eine Woche nach hinten verschoben. Doch wir bitten Petrus noch einmal inständig darum, uns wenn möglich keinen Strich durch die Rechnung zu machen. 

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